Die richtigen Worte finden
Unsere Agentur ist seit vielen Jahren Partner von Stadtwerken und Energieunternehmen und gestalten deren Kundenkommunikation. Wie man die passenden Worte findet, darüber haben wir mit unserer Redakteurin Petra Hannen gesprochen – Ein Interview.

Petra Hannen, Journalistin
Seit Anfang 2017 ist Petra Hannen fester Teil unseres Teams. Sie hat Politik- und Wirtschaftswissenschaften studiert und konzertiert sich in ihrer journalistischen Arbeit als Redakteurin und Übersetzerin auf die Gebiete Rohstoffe und Energie sowie Handel, Konsum und Nachhaltigkeit. Für uns also ein „perfect match“!
Mit ihrem Fachwissen bringt sie sich bei unterschiedlichen Projekten ein und unterstützt unsere Kundinnen und Kunden redaktionell im Print- und Onlinebereich. Was bringt die Arbeit Spannendes mit sich?
Wir haben mit Petra Hannen darüber und über Ihre aktuellen Projekte gesprochen.
Petra, magst du uns gedanklich abholen, an welchem Projekt arbeitest du aktuell?
„In dieser Woche arbeite ich tagesaktuell für die Redaktion eines Berliner Photovoltaik-Fachmagazins. Während die Kolleginnen und Kollegen dort in der heißen Phase der Print-Produktion sind, betreue ich den Online-Auftritt. Ich recherchiere und schreibe relevante News zu politischen und technischen Entwicklungen, redigiere Beiträge und moderiere Kommentare – in diesen Phasen merke ich immer ganz hautnah, wie dynamisch die Energiebranche ist! Parallel sind bei einem demnächst erscheinenden Jahrbuch zwei Beiträge von mir in der Abstimmung, in denen es um Agri- und Biodiversitäts-PV geht. Und in der kommenden Woche beginnt die Arbeit an einem neuen Stadtwerke-Magazin.“
Du bekommst regelmäßig Einblicke in Energieunternehmen verschiedener Größe. Was ist dir besonders wichtig, wenn es um die redaktionelle Betreuung eines Unternehmens geht?
„Mir ist besonders wichtig, einen guten Draht zwischen dem Unternehmen und seinen Stakeholdern herzustellen, also die Anliegen, Entscheidungen oder Angebote des Unternehmens klar und transparent zu transportieren und bei Bedarf zu erklären. Das kann je nach Stakeholder ein bisschen unterschiedlich ausfallen, also je nachdem, ob die Kunden im Fokus sind oder eher die Beschäftigten oder politische Entscheidungsgremien. Dabei sollte aber die redaktionelle Darstellung – aus meiner Sicht zumindest – immer authentisch sein.“
Was hat sich aus deiner Sicht in den vergangenen Jahren in der Kundenkommunikation der Stadtwerke verändert?
„Ich glaube, eine große Veränderung liegt an der sich rasant verändernden Energielandschaft: Die Kunden erwarten nicht mehr nur eine verständliche und übersichtliche Darstellung der angebotenen Tarife und Dienstleistungen, sondern auch Orientierungs- und Entscheidungshilfen in dieser sich ändernden Landschaft. Kann ich PV nutzen? Soll ich mich für Fernwärme entscheiden oder für eine Wärmepumpe? Agiert mein Stadtwerk wirklich nachhaltig? Solche Themen greifen inzwischen viele Stadtwerke in ihrer Kommunikation auf. Eine weitere Veränderung entsteht durch die vielen möglichen Kommunikationswege: Ein Kundenmagazin ist ein toller Kanal, aber auch Social Media ist wichtig, nicht zuletzt weil digitale Kommunikation schneller und persönlicher sein kann. Bei vielen Stadtwerken beobachte ich außerdem ein wachsendes Bewusstsein dafür, wie wichtig sie sind – vor Ort für die Versorgung der Menschen, aber auch als Teil der Energiewende und der Daseinsvorsorge insgesamt. Das spiegelt sich natürlich in der Kommunikation wider.“
Print- und Digitalmedien konkurrieren als Push- und Pullmedien nicht unbedingt, sie ergänzen sich vielmehr und sprechen unterschiedliche Zielgruppen an. Worauf sollte man bei der Bespielung verschiedener Kanäle achten?
„Ich habe dabei immer das Bild eines versendeten Pakets im Kopf. Push bedeutet: Ich muss das Paket richtig packen, adressieren und zustellen. Pull bedeutet: Das Paket muss bequem und leicht zugänglich zur Abholung bereit liegen. Bei der Kommunikation kommt es dann auf den Inhalt an. Wenn beispielsweise etwas Neues oder Zeitkritisches an die Kunden kommuniziert werden soll, ist ein Pushmedium wie ein Magazin oder ein Mailing ideal. Wenn es um Hintergründe, weiterführende Informationen oder Erinnerungen geht, kann ich das ‚Infopaket‘ sozusagen digital zur Abholung bereitstellen. Ob alle Zielgruppen darauf zugreifen können oder es auch wirklich tun, ist dann allerdings nicht komplett sicher – von daher sind auch solche Inhalte gut in einem Magazin aufgehoben.“
Gibt es Momente, in welchen es auch schwerer fällt, die richtigen Worte zu finden?
„Gute Nachrichten sind natürlich leichter zu vermitteln als schlechte. Welches Stadtwerk teilt schon gerne Preiserhöhungen oder monatelange Bauarbeiten mit? Andererseits gibt es dafür immer Gründe. Wenn man diesen Hintergrund gut und nachvollziehbar erklärt, ist erfahrungsgemäß die Aufregung über eine nicht so angenehme Nachricht nicht so groß.“
Die Redaktion ist ein wichtiger Bestandteil der Kundenkommunikation, denn fundierte Inhalte und passende, zielgruppenspezifische Worte sind die perfekte Ergänzung zu ansprechenden Designs. Deshalb ermöglichen wir auch bei allen Projekten eine Zusammenarbeit mit unseren Fachjournalisten.
Vielen Dank an Petra Hannen für ihre Zeit und die interessanten Einblicke.
Wir freuen uns schon auf die kommenden Projekte.
Weitere Informationen zu unserer redaktionellen Arbeit finden Sie hier.
[Anm. d. Red.: Das Interview wurde am 28.05.2024 geführt.]
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